Eine Schule, die stark macht.

Einweihung der Esther-Bejarano-Gemeinschaftsschule

Einweihung der Esther-Bejarano-Gemeinschaftsschule

Esther Bejarano bei der Einweihung am 20.10.2020Esther Bejarano bei der Einweihung am 20.10.2020Sie war im Rahmen der Verleihung des Herrmann-Maas-Preises vom Ev. Dekanat Heidelberg eingeladen worden und gab am Vorabend ein Konzert in der Providenzkirche, zusammen mit der „Microphone Mafia“, ihrer Band. Am Dienstag folgte dann zunächst ein Zeitzeugen-Interview durch drei Schülerinnen und Schüler unserer 10. Klasse, das in der Rhein-Neckar-Zeitung und dem Mannheimer Morgen veröffentlicht wurde. Am Abend fand die Verleihung des Herrmann-Maas-Preises in der Heiliggeistkirche Heidelberg statt.

Zur festlichen Einweihung unserer Schule konnten leider nur sehr wenige Gäste kommen und Esther Bejarano persönlich kennenlernen. Esther Bejarano trug sich zunächst in das Goldene Buch der Stadt Wiesloch ein.

Neben Oberbürgermeister Dirk Elkemann, der die Einweihung als Meilenstein in seiner Amtszeit als Oberbürgermeistern bezeichnete, sprach Herr Valentin Hof von der Firma Kleusberg, dem Bauträger des Schulneubaus. Herr Schulrat Meinzer vertrat des Staatliche Schulamt Mannheim. Rektorin Bärbel Kröhn sprach für die Schülerinnen und Schüler sowie das Kollegium und Herr Heiko Ewert für die Eltern. Frau Kröhn erzählte davon, wie es zur Wahl dieses besonderen Namen gekommen war. Alle drückten ihre Dankbarkeit dafür aus, dass Esther Bejarano an diesem Tag persönlich mit ihrem Sohn Joram Bejarano und mit Kutlu Yurtseven gekommen war. Umrahmt wurde das Programm von der Schulband unter der Leitung von Christine Ebbinghaus.

Als Esther Bejarano das Bild enthüllte, das in Zukunft in unserem Eingangsbereich hängen soll, waren alle sehr bewegt. Sie sprach davon, wie wichtig es ihr sei, in Kontakt mit uns zu bleiben. Kinder und Jugendliche zu ermutigen und zu bilden, ist das große Anliegen von Esther Bejarano.

Anschließend spielte die Mikrophone Mafia einen Teil ihres Konzertprogramms. Auf Hebräisch, Jiddisch, Deutsch und Türkisch erzählten, sangen und rappten sie. Trotz der Hygieneabstände kam großartige Stimmung auf.

Esther Bejarano, Jahrgang 1924, Deutsch-Jüdin, überlebte das KZ Ausschwitz-Birkenau, indem sie Akkordeon im Mädchenorchester spielte. In ihrer Lesung am Montag erzählte sie, wie sie sich, die eigentlich Klavier spielte, einige Töne auf dem Akkordeon aneignete und damit in das Orchester aufgenommen wurde und so überlebte.

Die Musik spielte auch in ihrem weiteren Leben eine große Rolle. Seit vielen Jahren und auch im hohen Alter geht sie auf die Bühne und bringt ihre Überzeugungen zusammen mit ihrer Band, der „Mikrophone Mafia“ aus Köln, zu den Menschen.

Esther Bejarano ist eine Botschafterin gegen Rassismus und Diskriminierung. Sie steht für Gemeinsinn, für Versöhnung, für Demokratie und Toleranz. Es gelingt ihr seit vielen Jahren, die Jugend für ihre Ideen zu begeistern.

Mit dem Namen Esther-Bejarano-Gemeinschaftsschule wollen wir dazu beitragen, dass ihre Botschaft sich weiter verbreitet und ihre Stimme gehört wird.

Wir hoffen, dass es uns mit unserem neuen Namen noch besser gelingen wird, den Kindern und Jugendlichen aus Wiesloch und den umliegenden Gemeinden das mitzugeben, was wir brauchen: Toleranz und Wertschätzung füreinander und eine Gemeinschaft, die uns auch durch schwierige Zeiten trägt.

Schulband
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Esther Bejarano

Christine Ebbinghaus